Autostadt-Podcast #06 Spurensuche in der Welt der Formen

Autostadt

In der neuen Folge mit dem Titel „Spurensuche in der Welt der Formen“ führt Chefdesigner Andreas Mindt uns in das Depot der Autostadt in Wolfsburg. Hier lagern zahlreiche Oldtimer, die aus Platzgründen nicht im ZeitHaus ausgestellt werden können. Andreas Mindt, der seit 2023 die Designabteilung von Volkswagen leitet, teilt spannende Einblicke in seine Arbeit und verrät, wie Design und Nachhaltigkeit zusammenfinden können. Zudem erzählt er Anekdoten aus seiner Karriere und erklärt, wie einige Autos zu echten Ikonen geworden sind. Besonders kurios: Der Polo der zweiten Generation bekam einst den Spitznamen „Schweine-Polo“ – warum, das klärt Andreas im Verlauf der Folge auf.

Der Rundgang im Depot lässt nicht nur Design-Historie lebendig werden, sondern führt auch zu einem persönlichen Austausch über Mindts Wurzeln. Geboren 1969 in Bingen am Rhein und aufgewachsen in Wolfsburg, führte ihn seine berufliche Laufbahn schon früh in die Welt des Automobildesigns. Nicht ganz überraschend, denn auch sein Vater war Designer bei Volkswagen. Andreas erzählt, dass das Thema Design immer Teil seines Lebens war. Schon als Kind war ihm klar, dass er später Autos gestalten würde. Die Frage, ob er einmal Chefdesigner bei Volkswagen sein würde, war damals allerdings noch nicht absehbar.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs gibt Andreas interessante Einblicke in den Designprozess. Als Chefdesigner arbeitet er nicht allein an den neuen Modellen. Eine große Designabteilung mit internationalen Talenten sorgt für frische Ideen und innovative Entwürfe. Zusammen entwerfen sie Fahrzeuge, die nicht nur funktional, sondern auch emotional ansprechend sind. Mindt betont, wie wichtig dabei die Zusammenarbeit ist und wie die verschiedenen kulturellen Einflüsse aus aller Welt das Design bei Volkswagen prägen.

Eine Frage, die in der Folge aufgegriffen wird, ist die Rolle des Standorts Wolfsburg für das Design von Volkswagen. Für Andreas Mindt ist der enge Bezug zum Stammwerk von großer Bedeutung. Das Umfeld in der Autostadt inspiriert das Team, und auch die Nähe zu den Produktionsstätten erleichtert die Umsetzung neuer Ideen. Die Autostadt selbst, mit ihrer Kombination aus Architektur, Natur und dem direkten Kontakt zu den Besuchern, bietet den Designern eine einzigartige Möglichkeit, sich zu entspannen und gleichzeitig Inspiration für neue Projekte zu sammeln.

Ein Thema, das derzeit in der Automobilbranche allgegenwärtig ist, sind Nachhaltigkeit und die Auswirkungen des Klimawandels auf das Fahrzeugdesign. Andreas erklärt, dass Design durchaus Einfluss auf den Kraftstoff- und Energieverbrauch eines Autos hat. Effiziente Aerodynamik und nachhaltige Materialien spielen eine immer größere Rolle. Doch es geht nicht nur darum, CO₂-Emissionen zu reduzieren – auch ästhetische Aspekte fließen in das nachhaltige Design mit ein. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Verbindung von Funktion und Form: Türen aus nachwachsenden Rohstoffen sind zwar theoretisch denkbar, aber praktisch oftmals noch schwer umsetzbar.

Neben den aktuellen Designtrends wird auch das Thema Retro-Design beleuchtet. Für Mindt ist die Neuinterpretation alter Designs eine spannende Herausforderung. Doch er betont, dass es wichtig ist, die historischen Elemente in die Gegenwart zu transportieren, um sie für die heutige Zeit relevant zu machen. Als Beispiel nennt er die „Ente“ (Citroën 2CV), deren Design ursprünglich rein funktionalen Zwecken diente – sie sollte einen Bauern, einen Sack Kartoffeln und ein Schwein von A nach B bringen. Heute hätten Autos jedoch andere Anforderungen, sodass Retro-Design nur dann Sinn macht, wenn es modernisiert und an die heutige Zeit angepasst wird.

Ein weiteres Thema, das Andreas Mindt beschäftigt, ist die zunehmende Globalisierung und deren Einfluss auf das Autodesign. Die Geschmäcker unterscheiden sich von Kontinent zu Kontinent: Während Europäer Kombis bevorzugen, sind in den USA Limousinen mit Stufenheck besonders beliebt, und in Asien wird Wert auf große Kühlergrills gelegt. Die Herausforderung für Volkswagen besteht darin, ein Design zu schaffen, das weltweit Anklang findet. Mindt erklärt, dass es eine Balance zwischen globalen Trends und regionalen Vorlieben geben muss, um ein Auto erfolgreich in verschiedenen Märkten zu positionieren.

Im Laufe des Gesprächs kommt auch die Konkurrenz aus China zur Sprache. In den letzten Jahren haben chinesische Automarken stark aufgeholt, was das Design betrifft. Andreas Mindt sieht das jedoch gelassen. Die deutschen Automarken haben sich über Jahrzehnte hinweg einen Ruf für herausragendes Design erarbeitet, und dieser wird so schnell nicht in Gefahr geraten. Auch der Einfluss europäischer Designer auf den chinesischen Markt ist ein Zeichen für die hohe Qualität des Designs aus Deutschland.

Zum Abschluss gewährt Andreas einen kleinen Ausblick auf die Zukunft des Volkswagen-Designs. Er verrät zwar keine konkreten Details, doch die zukünftigen Modelle werden optisch die traditionellen Volkswagen-Werte wie Zuverlässigkeit, Innovation und Nachhaltigkeit widerspiegeln. Spannend bleibt dabei die Frage, wie sich Elektroautos in die Designphilosophie von Volkswagen einfügen werden. Während zu Beginn der Elektromobilität noch eigenwillige Konzepte wie der Renault Twizy entstanden, nähert sich das Design von E-Autos zunehmend den klassischen Modellen an.

Die Folge „Spurensuche in der Welt der Formen“ bietet einen faszinierenden Einblick in die Arbeit eines Chefdesigners und zeigt, wie sich Tradition und Innovation im Automobildesign vereinen lassen. Andreas Mindt führt durch die Welt der Volkswagen-Ikonen und verrät, wie die Autos von morgen aussehen könnten.

https://autostadt.podigee.io/8-06-spurensuche-in-der-welt-der-formen

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